Dr. Elif Duygu Cindik-Herbrüggen,
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Aktives Zuhören, Wertschätzung und Akzeptanz des inneren Zwiespalts unterstützen Klientinnen und Klienten in ihrem Selbstvertrauen und in ihrer Motivation zu einer Verhaltensänderung. "Motivational Interviewing" (motivierende Gesprächsführung) ist eine Methode, die mehr als eine Technik ist: Sie respektiert Klientinnen und Klienten mit ihren eigenen Zielen und macht sie zum Fürsprecher ihrer eigenen Veränderung.
Von Michael Peltenburg
Das Konzept des “Motivational Interviewing” wurde in den 80iger Jahren von Miller und Rollnick basierend auf dem Veränderungsmodell von Prochaska und DiClemente für die Beratung von Menschen mit Suchtproblemen entwickelt.
Motivierende Gesprächsführung ist ein zielgerichtetes, klientenzentriertes Beratungskonzept zur Lösung ambivalenter Einstellungen gegenüber Verhaltensänderungen.Diese Definition gliedert Motivierende Gesprächsführung in den Kreis der Beratungskonzepte nach Rogers (humanistische Therapieschulen) und hebt gleichzeitig hervor, dass die Beraterin durchgängig ein klientendefiniertes Ziel im Auge behält und Strategien gezielt einsetzt, um es die Klientin erreichen zu lassen.
Die Klientin wird als selbstverantwortlich behandelt und es gilt, sie auf ihrem Weg ohne Einflussnahme oder Machtausübung zu begleiten. Der Umgang mit Widerstand und Ambivalenz steht im Zentrum der Motivierenden Gesprächsführung. Ambivalenz wird als normale Phase einer Verhaltensänderung akzeptiert, und Motivation zurVeränderung ist nicht Voraussetzung, sondern Ziel der Beratung.
Motivierende Gesprächsführung eignet sich zur Beratung bei Alkohol-, Nikotin-, Medikamenten- und Drogenproblemen, bei Risikoverhalten auch von Adoleszenten und schwierigen Entscheidungen. Eine klienten-zentrierte Haltung und eine auf die Stufen der Veränderung abgestimmte Gesprächstechnik fördern das
Problematisches Verhalten hat für die Betroffenen oft zwei Seiten: Beziehungen zu Familie und Freunden leiden, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz irritieren und die Selbstachtung gerät ins Schwanken. Aber das problematische Verhalten lindert auch Ängste und lässt Hemmungen und Sorgen vorübergehend vergessen. Warum sich ändern, eine Stütze gegen ein Risiko eintauschen? Die Beraterin akzeptiert diese Ambivalenz und gibt in einer motivierenden Gesprächsführung der Klientin die Möglichkeit, beide Seiten ihrer Zwiespalt zu akzeptieren. Sie gleitet mit Widerstand und arbeitet Äusserungen der Eigenmotivation heraus. Die Klientin bestimmt Zeitpunkt, Richtung, Rhythmus und Intensität des Gesprächs, die Beraterin tanzt mit und behält dabei das klientendefinierte Ziel im Auge.
Die motivierende Gesprächsführung eignet sich für viele Arten von Interventionen, und da es vor allem um eine Grundhaltung in der Beratungssituation geht, lässt sie sich auch gut mit anderen Beratungs- und Therapieformen vereinbaren.
siehe auch http://www.motivationalinterviewing.ch/mi.htm
Motivierende Gesprächsführung: |
Fachklinik für
Innere Medizin, Naturheilverfahren
und Homöopathie in
München-Harlaching
Abteilung für Interdisziplinäre Schmerztherapie
Abteilungschefärztinnen: Dr. T. Brinkschmidt, Dr. S.
Neumeier
Krankenhaus für
Naturheilweisen, Seybothstraße 65, 81545 München
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Rückantwort
bis zum 28.02.13 an:
Fax: 089/62505 660
email: leonhardt@kfn-muc.de
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Veranstaltungsankündigung einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Bayern Forum über die besonderen Sorgen von alten MigrantInnen beleuchtet aus medizinischer, rechtlicher und sozio-ökonomischer Sicht. "Altern in der Migration" am 21.3.13 von 17:00-21:00 Uhr in der Initiativgruppe in der Karlstrasse. Anmeldung bitte über das Bayern Forum.